European Patent Attorney
Thomas Riesenhuber

Veröffentlicht am 01. Juni 2021

Interview mit Thomas Riesenhuber, ABP

Wann hast du die Prüfung zum European Patent Attorney erfolgreich abgelegt und was hat sich seither für dich verändert?

Seit Juli 2019 bin ich offiziell in die Liste der zugelassenen Vertreter vor dem Europäischen Patentamt (EPA) eingetragen und darf seither unsere Mandanten in Verfahren vor dem EPA offiziell vertreten.

Die hierfür notwendige Expertise konnte ich bereits lange zuvor in meiner mehrjährigen Tätigkeit als Patent Ingenieur bei ABP aufbauen. Ein umfassender Entwicklungsprozess, der Jahre vor dem Ablegen der Prüfung zum European Patent Attorney begann. Denn nicht nur das detaillierte Studium des Europäischen Patentübereinkommens und dessen Verfahrensabläufen in der Prüfungsvorbereitung, sondern vor allem auch die jahrelang gesammelte, profunde Berufserfahrung im Hinblick auf Verfahren vor dem EPA lassen mich seit geraumer Zeit sowohl für KundInnen als auch KollegInnen eine Expertenstellung einnehmen.

Was bedeutet es für dich, als European Patent Attorney in Windischgarsten/OÖ ansässig zu sein?

Windischgarsten ist aufgrund seiner geografisch zentralen Lage in Österreich ein super Ort, um unterschiedliche namhafte österreichische Industrieunternehmen in ihren Patentangelegenheiten zu betreuen. Man bedenke, dass in Österreich derzeit lediglich 156 Personen in die Liste der zugelassenen Vertreter vor dem EPA eingetragen sind. Der Hauptteil davon ist direkt in Industriebetrieben beschäftigt. Um den österreichweiten Bedarf abzudecken, erfordert der Beruf des European Patent Attorneys folglich eine gewisse örtliche Flexibilität (auch wenn diese in den aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie durch Online-Besprechungen temporär nicht mehr ganz so wichtig ist).

Die Nähe zu München, wo das Europäische Patentamt ansässig ist und 2017 auch die ABP Burger Rechtsanwaltsgesellschaft gegründet wurde, macht es mir sehr einfach, schnell und direkt zu agieren.

Windischgarsten ist aber nicht nur wegen der geografischen Lage eine Perle. Als gebürtiger Windischgarstener und aktives Bergrettungsmitglied schätze ich es, meinen Beruf daheim in der Pyhrn-Priel Region umringt vom wunderschönen Bergpanorama ausüben zu können.

Was sind deine Ziele für die nächste Zeit?

Ich erwarte enorme Herausforderungen für den Wirtschaftsstandort Europa, vor allem durch die aktuell beschädigten Lieferketten und das zunehmende Erstarken des Wirtschaftsimperiums China. Um die weltwirtschaftliche Bedeutung unserer Heimat Österreich und unseren Wohlstand für die Zukunft abzusichern, ist mein Ziel, zusammen mit unseren Kunden belastungsfähige Schutzrechtsportfolios zu entwickeln.

Viele Industriebereiche sind von der früheren Technologieführerschaft mittlerweile leider ins Hintertreffen geraten. Nur durch richtungsweisende Innovationen und deren Absicherung durch intelligent formulierte Schutzrechte kann die Technologieführerschaft wieder erlangt werden. Für mich ist es daher unumstößlich, dass wir uns in Österreich nicht auf den Erfolgen vergangener Entwicklungen ausruhen, sondern uns im Hinblick auf neue Innovationen und deren bestmöglicher Schutz in die Arbeit stürzen.

Thomas Riesenhuber

Anwälte Burger und Partner